Glühender Schildbergturm - Sulzheim begrüßt das Jahr 2019 nach alter Tradition

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GlühenderTurm2019 Kreft


Die Förderung der Heimatpflege bzw. Heimatkunde steht in der Satzung des Fördervereins Treff am Schildberg e. V. ganz oben. Aus diesem Grund hat man sich auch darauf besonnen, das Brauchtum in der Gemeinde zu bewahren und weiter zu geben an die nachfolgenden Generationen. War es in der Vergangenheit schon mal das Feiern „der Hexennacht" am 1. Mai, so hat man sich seit dem letzten Jahr das „Anschießen" des neuen Jahres vorgenommen. Ganz egal ist dabei, ob es das Wetter gut mit dem Veranstalter meint. Die Frage: „Findet die Veranstaltung statt?" erübrigt sich. Wie bei den Pilgern, so ist man auch beim Förderverein in Zusammenarbeit mit der Gemeinde immer bemüht, allen die kommen, eine schöne Veranstaltung zu bereiten.
So waren es dann in diesem Jahr auch einige Neubürger, die der gute Vorsatz für 2019 aus dem Haus gelockt hat. „Wir wollen uns mehr draußen bewegen", O-Ton eines Vaters, der gleich mit Ehefrau und zwei Kindern erschienen war. Am Turm selbst wurde die Schar der Wanderer dann schon von einem „glühenden Turm" und einem Feuer erwartet. Für die Kinder gab es dann noch eine kleine Überraschung. Ganz so wie es Brauch in unserem Dorf schon seit vielen Jahren ist wurde das neue Jahr empfangen. Wunderkerze und Knaller kamen zum Einsatz.
Die älteren Anwesenden konnten sich noch gut daran erinnern. War es früher eher ein „Kanonenschlag", mit dem die Buben den Nachbarn das Jahr ankündigten, so reichte den Mädchen die „Knallerbse", welche man vor der Tür der Mitbewohner auf den Boden warf. Der Spruch: „Prost Neijohr, en Brezel wie e Scheierdoor, en Kuche wie e Ofeplatt, do wer mer all minonnner satt", kommt wohl noch aus der Nachkriegszeit. Er soll aber nicht in Vegessenheit geraten. Deshalb hat auch der Ortsbürgermeister nicht gezögert und dem Verteilen von „Neijohrsbrezel" durch die Gemeinde zugestimmt, für die es nicht nur kleine Liebhaber gab.
Seit Bestehen des Turmes –fast 10 Jahren - gibt es die Veranstaltung „Glühender Schildbergturm" schon. Er war wieder Anlaufstelle für einen regen Austausch von Alt- und Neubürgern. Auch die Kinder haben dort immer viel Spaß und nach dem Weg zurück ins Dorf können die Eltern sicher sein, dass das Einschlafen den Kleinen nach dem Besuch keine Mühe bereitet.


Text: Gudrun Kayser Bild: Günter Kreft

 

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