Werzwisch für den guten Zweck

 

 

 

Schon seit einigen Jahren pflegen die Sulzheimer Landfrauen die alte Tradition rechtzeitig zu Maria Himmelfahrt Werzwische zu binden. Diese bestehen aus Heil-, Würzkräutern und Blumen und auch ein Walnusszweig darf nicht fehlen.

Die Anzahl der Kräuter in den Gebinden ist schon seit Generationen vorgegeben und auch die Fundorte der notwendigen Pflanzen haben sich zum Teil kaum verändert. Bereits in der Woche vor Maria Himmelfahrt ziehen
die Frauen des Vereins mit der Vorsitzenden Elfi Schwarz mit Schubkarren und Eimern bewaffnet durch die Gemarkung und sammeln die notwendigen Kräuter. Was in der freien Natur nicht mehr angetroffen wird ist dann in den Gärten der
Landfrauen zu finden. Gemeinsam binden die Frauen fünfzig Sträuße – jeden mit mehr als 30 verschiedenen Pflanzen,
um sie im Gottesdienst weihen zu lassen. Die geweihten Kräuter sind ein Symbol des Dankes an die Natur für deren Gaben, zum anderen spricht man ihnen heilende Kräfte bei Krankheit und Unglück zu.

In früheren Jahren wurde der Werzwisch in den Ställen aufgehängt, um Krankheit von Mensch und Vieh auf dem Hof abzuhalten. Wenn dann doch ein Wehwehchen eintrat, so wurde aus den Bestandteilen des Werzwisch ein
Tee oder Sud gekocht, mit dessen Hilfe die Leiden gelindert werden konnten.

Heute nutzen die Menschen den Werzwisch mehr oder weniger zu Dekorationszwecken und zur Brauchtumspflege. Der Verkauf der Sträuße findet in Sulzheim nach dem Gottesdienst an Maria Himmelfahrt zu Gunsten der Kirche
statt.

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